Kreisfeuerwehrverband Uelzen

Kreisfeuerwehrverband Uelzen

Einsätze & Übungen, ST Uelzen

Wohnhausbrand als Übungsszenario: Feuerwehren trainieren unter realistischen Bedingungen in Hanstedt II

Erst sind mehrere Sirenen zu hören, dann dumpfe Rufe und das durchdringende Piepen mehrerer Rauchmelder. Sie hallen am Montagabend gegen 19:30 Uhr durch den Ortskern von Hanstedt II, einem Ortsteil der Hansestadt Uelzen. Dichte Rauchschwaden ziehen aus den Fenstern und unter dem in die Jahre gekommenen Altbaudach eines Wohn- und Wirtschaftsgebäudes im Hanstedter Ring hervor. Während wenige Minuten nach dem Alarm die ersten Fahrzeuge eintreffen, macht sich der Einsatzleiter der Hanstedter Wehr zur Erkundung auf. An diesem Abend hat der stellvertretende Ortsbrandmeister Gerrit Mensching-Buhr diese Funktion, und damit die Verantwortung über die gesamte Einsatzstelle, inne.

Dann geht alles ganz schnell: Einsatzkräfte rüsten sich mit schweren Atemschutzgeräten aus, Schläuche werden verlegt, weitere Fahrzeuge treffen ein. Wenig später verschwindet der erste Trupp mit Atemschutz und Strahlrohr im dichten Rauch. Die Sichtweite: kaum ein halben Meter. Ihr Auftrag ist umso klarer. Im Gebäude sollen sich Menschen in Gefahr befinden. Jetzt zählt jede Sekunde!

Gerrit Mensching-Buhr (r.), stellvertretender Ortsbrandmeister, leitete die Übungseinsatzstelle in Hanstedt II und koordinierte die Einsatzabschnitte sowie Einsatzaufträge.

Atemschutz im Mittelpunkt der Übung

Am Montagabend, dem 06. Oktober, wurde es für die Feuerwehren aus Hanstedt II, Oldenstadt und Rätzlingen ernst – zumindest fast. Ein Wohnungsbrand mit Menschenleben in Gefahr, dessen Flammen drohten, auf eine angrenzende Scheune überzugreifen bildete die Lage. Mehrere Personen galten als vermisst, einige Verletztendarsteller mussten aus dem Gebäude gerettet werden. Als plötzlich einige dieser Darsteller zu einem echten Einsatz nach Bad Bevensen abrücken mussten, übernahmen kurzerhand Übungspuppen ihre Rolle. Die Abläufe blieben trotzdem realitätsnah.

Im Mittelpunkt der Übung stand der Einsatz unter schwerem Atemschutz. Während draußen die Wasserversorgung aufgebaut war und der Scheunenteil vor einem Übergreifen geschützt wurde, tasteten sich im Inneren die Einsatzkräfte Raum für Raum vor. Türen wurden kontrolliert geöffnet, Räume abgesucht, vermisste Personen gefunden, ins Freie gebracht und an eine eingerichtete Betreuungsstelle übergeben.


„Klare Kommunikation, die Übersicht behalten und sicheres Arbeiten, darauf kam es heute Abend an.“ 
Jens Kötke, Stadtbrandmeister


„Es geht nicht nur darum, den Brand zu bekämpfen, sondern auch um sichere und strukturierte Arbeit unter schwierigen Bedingungen“, erklärt Stadtausbildungsleiter und Übungsorganisator Florian Pott. Zusammen mit Stadtbrandmeister Jens Kötke hatte er die Übung geplant und organisiert. Während des gesamten Einsatzes behielten beide einen prüfenden Blick über die Einsatzstelle. Themen wie erfolgreiche Personensuche, korrekte Schutzausrüstung, Einsatzgrundsätze im Atemschutzeinsatz und die Einsatzstellenhygiene standen dabei besonders in ihrem Fokus. Themen, die laut Kötke „im Ernstfall über Erfolg und Sicherheit entscheiden“.

Die Übung fand in einem Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Hanstedter Ring statt. Der Eigentümer stellte das Gebäude vor anstehenden Sanierungsarbeiten für die Übungszwecke zur Verfügung.

Nach rund eineinhalb Stunden war das Szenario im Hanstedter Rind abgeschlossen. Durchatmen für die 54 Einsatzkräfte aus den drei Feuerwehren: Für diese Einsatzstelle kann „Feuer aus“ gemeldet werden. Die Atemschutzgeräte wurden abgelegt und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht. Bei der anschließenden Nachbesprechung zeigte sich, dass Zusammenarbeit, Sicherheit und Routine Hand in Hand gehen. Noch wichtiger waren jedoch die gewonnenen Erkenntnisse aus der Übung.