In der Nacht von Freitag auf Samstag, 17.06.2023, wurden die Einsatzkräfte aus Bodenteich, Kattien, Langenbrügge und Reinstorf zu einem vermeintlichen Waldbrand mit unklarer Rauchentwicklung in die Industriestraße nach Bad Bodenteich alarmiert. Eine Anwohnerin wurde durch Knallgeräusche und eine starke Rauchentwicklung auf den Brand aufmerksam. Ein sich in der Nähe befindlicher Krankentransportwagen nahm diesen Brand ebenfalls wahr.
Da zunächst von einem Waldbrand ausgegangen wurde, machten sich die Kräfte der Feuerwehren auf den Weg zur gemeldeten Einsatzstelle. Dieses gestaltete sich zunächst gar nicht so einfach, da die Industriestraße in Bad Bodenteich mehrere Anfahrtmöglichkeiten bietet, sodass die Feuerwehr Bodenteich die konkrete Einsatzstelle zunächst lokalisieren musste. Die ebenfalls anrückenden Einsatzkräfte aus Reinstorf konnten während ihrer Anfahrt das Feuer auf Sicht bestätigen.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle, stellte sich heraus, dass es sich hier nicht um einen klassischen Waldbrand handelt, sondern ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude bereits in Vollbrand stand. Da dieser Gebäudekomplex jedoch von einem Wald umgeben ist, galt es natürlich auch das Übergreifen der Flammen auf den Wald zu verhindern.
Nach Eintreffen der Wehren, wurde umgehend die Brandbekämpfung eingeleitet. Im vorderen Bereich des Gebäudekomplexes befanden sich eine Werkstatt und mehrere Garagen, in denen Fahrzeuge unterstanden. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung und Brandausbreitung, war ein Innenangriff unter schwerem Atemschutz nicht möglich. Auch während der Brandbekämpfung kam es zu weiteren Explosionen von Reifen und Gasflaschen, Ebenso stürzte das Dach des Gebäudes komplett ein. Die Einsatzstelle wurde kurzerhand in zwei Brandabschnitte unterteilt. Einer dieser Abschnitte befand sich auf der Rückseite des Gebäudes und der zweite Abschnitt vor dem Gebäude, an der Straße. In dem garagenartigen Gebäude befanden sich nach weiteren Erkenntnissen nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Ultraleicht- und Modellflugzeuge, ebenso konnten mehrere Öltanks ausgemacht werden. Einer dieser Öltanks ist in der Zwischenzeit ausgegast, zwei weitere gerieten in Vollbrand und wurden mit Schwerschaum abgelöscht. Die Flugzeuge und ein Buggy konnten vor den Flammen gerettet werden. An der rechten Gebäudeseite befindet sich eine Brandwand, sodass durch eine zusätzliche, sogenannte, Riegelstellung vermieden werden konnte, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.
Personen befanden sich zu dem Zeitpunkt glücklicherweise nicht in dem Gebäude. Jedoch sind aufgrund der starken Rauchentwicklung zwei Feuerwehrkameraden mit Rauchgasvergiftungen an den Rettungsdienst übergeben worden. Einer der beiden wurde für weitere Untersuchungen ins Klinikum gebracht. Insgesamt waren etwa 80 Feuerwehrleute, sowie neun Angehörige des Rettungsdienstes vor Ort. Der Einsatz zog sich über mehrere Stunden bis in den Morgen hinein. Die Polizei informierte den Eigentümer des Grundstücks und beschlagnahmte den Brandort.