Text: Stefan Düsel und Arne Lehmann (OrtsW Barum)
Barum. Am vergangenen Donnerstag, den 6. Oktober 2016, ertönten die Sirenen und Funkmeldeempfänger der Feuerwehren Barum, Golste in Natendorf, Hohenbünstorf, Seedorf, Vinstedt sowie Tätendorf-Eppensen zur alljährlichen Alarmübung. Zusätzlich wurde auch die Kommunikationsgruppe der Ebstorfer Brandschützer alarmiert, die in größeren Schadenslagen den Einsatzleitwagen besetzen und die Schnittstelle zwischen Leitstelle und Einsatzort bilden.
Um 18.38 Uhr wurde eine Rauchentwicklung in einer Scheune am Barumer Stapelberg mit sichtbaren Flammen an die Leitstelle gemeldet. Kurze Zeit später, so bestimmte es zumindest das vom Barumer Ortsbrandmeister Henning Meyer ausgearbeitete Szenario, brannte ein Teil der Scheune bereits lichterloh. Weiterhin gab die Leitstelle an die alarmierten Feuerwehrleute weiter, dass vermutlich mehrere Personen vermisst werden.
Als erste Wehr vor Ort stellten die Barumer fest, dass der gesamte linke Scheunenteil, der auch als Entladehalle für vier große Getreidesilos dient, im Vollbrand stand. Ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Getreidesilos konnte nicht ausgeschlossen werden. Somit begann umgehend die erste Brandbekämpfung. Zeitgleich machten sich die bereits ausgerüsteten Atemschutzgeräteträger auf den Weg in die rechte Scheunenseite, die akut verraucht war, um die vermissten Personen zu suchen.
Die nachrückenden Kräfte aus Hohenbünstorf und Tätendorf-Eppensen bauten zunächst eine zweite Wasserversorgung zum Brandobjekt auf. Bei der Erkundung des Einsatzleiters wurde auf der Gebäuderückseite ein großer Dieseltank vorgefunden, der über eine separate Wasserleitung gekühlt werden musste. Kurzerhand kämpften sich die Seedorfer Brandschützer mit einem C-Rohr zur Gebäuderückseite vor.
Die Ortswehren Golste in Natendorf und Vinstedt waren zunächst in Bereitstellung. Da der fiktiv angeforderte Schlauchwagen für eine dritte Wasserleitung nicht zur Verfügung stand, kamen Sie etwas zeitversetzt zum Einsatz. Mit der Wasserversorgung vom Barumer Löschgruppenfahrzeug (LF) verlegten Sie zunächst eine B-Leitung zur Rückseite der Scheune und bekämpften anschließend den Brandherd.
Parallel suchten weitere Atemschutzgeräteträger, die an die mit der Menschenrettung beauftragten Gruppenführer aus Barum und Hohenbünstorf unterstellt waren, die sehr große Fläche der Scheune ab. Am Ende wurden drei Personen gefunden und an den eingerichteten Verletztensammelplatz dem Rettungsdienst übergeben. Nach gut einer Stunde konnte der Übungseinsatz beendet werden.
Am Barumer Feuerwehrhaus besprachen die ehrenamtlichen Feuerwehrleute das absolvierte Übungsszenario. Das durch den Einsatzleitwagen protokollierte Geschehen wurde analysiert. Der Übungsverantwortliche Henning Meyer wünschte sich stellenweise etwas mehr Geschwindigkeit, was aber sicherlich dem fehlenden Einsatz-Adrenalin geschuldet war. Letztendlich waren alle Beteiligten mit den Ergebnissen zufrieden.
Eingesetzte Kräfte:
- LF 10 Barum
- TSF Tätendorf Eppensen
- LF 8 Gut Golste Natendorf
- TSF Hohenbünstorf
- TSF Vinstedt
- TSF Seedorf
- ELW Ebstorf
- Org. Leiter Rettungsdienst