Text und Fotos: Philipp Schulze / Pressesprecher Feuerwehr
Während der April wettertechnisch seinen Namen alle Ehre macht und von Regen, Frost und Sonnenschein alles zu bieten hatte, bereiteten sich Ende des Monats 150 Feuerwehrkräfte auf den Ernstfall vor. „In den kommenden Monaten steigt wieder die Gefahr von Wald- und Flächenbränden teilweise extrem an“, sagt Gemeindebrandmeister Henning Tipp. Und genau darauf zielte eine großangelegte Fahr- und Funkübung mit Feuerwehren aus den Landkreisen Uelzen, Gifhorn und Celle am 30. April 2017 ab. Die Teilnehmer fuhren mit ihren Einsatzfahrzeugen markante und einsatztaktisch wichtige Punkte in der Samtgemeinde Aue ab.
So ging es unter anderem in die Wierener Berge, über Waldwege, mal breit, mal schmal, so dass den Fahrern, der teilweise sehr großen Feuerwehrfahrzeugen, einiges abverlangt worden ist. An verschiedenen Stationen wurden dann den Übenden verschiedene Besonderheiten der Umgebung bzw. der Örtlichkeit erläutert. Sogenannte Löschwasserbehälter vorgeführt, Probleme der Wasserversorgung erläutert und vieles mehr. „Genau solch Hintergrundwissen hilft uns als Einsatzkräften im Ernstfall sehr“, erklärt der stellvertretene Gemeindebrandmeister Torsten Sawalski. Und ergänzt, „Entstanden ist diese regelmäßig stattfindende Fahr- und Funkübungen der drei beteiligten Landkreise nach den verheerenden Waldbränden im August 1975“. Damals gab es unter anderem Verständigungs- und Kommunikationsprobleme.
Während 1975 nicht alle Einsatzfahrzeuge über Funkgeräte verfügten, ist dies heutzutage zum Glück ganz anders. Auf dem ehemaligen BGS Gelände in Bad Bodenteich wurden die insgesamt 35 beteiligten Feuerwehrfahrzeugen und ihre Mannschaften von sogenannten Einsatzleitwagen (ELW) aus über Digitalfunk koordiniert. Hier arbeiteten die beiden ELW 1 der Samtgemeinde Aue dem ELW 2 des Landkreises Uelzen zu. „Wir verfügen in der Feuerwehr über teilweise sehr moderne Kommunikationsmittel, doch diese erfordern auch regelmäßige Fortbildungen, damit im Ernstfall alles gut aufeinander abgestimmt ist,“ berichtet Torben Oetzmann. Torben gehörte neben Henning und Torsten zum Team, dass die Übung ausgearbeitet hatte.
Parallel zu den ehrenamtlichen Kräften, die durch die Gemeinde gefahren sind, trafen sich zudem die Führungskräfte der beteiligten Gemeinden und Landkreise zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. So wurde durch den stellvertretenen Kreisbrandmeister André Pieper das Funkkonzept des Landkreises Uelzen vorgestellt. Regierungsbrandmeister Dieter Ruschenbusch berichtete über den Saisonstart vom Feuerwehrflugdienst, wo unter anderem eine Maschine vom Typ Cessna 206 in Lüneburg stationiert ist. „Der Flugdienst ist aus meiner Sicht durch aktuell keine andere Technik zu ersetzen“, bestätigt Henning Tipp.
Zudem führte die DRK Bereitschaft, die ebenfalls auf dem Gelände eine mehrtägige Übung absolvierten, ihre Drohne vor. Mit der Drohne ist es unter anderem möglich sich einen gewissen Lageüberblick aus der Luft zu verschaffen, um somit taktische Entscheidungen verfeinern zu können.
Im Anschluss der Übung trafen sich alle Einsatzkräfte auf dem ehemaligen BGS Gelände zum gemeinsamen Mittagessen. Dieses wurde wie auch ein Frühstück, durch die DRK Bereitschaft Uelzen hergerichtet und durch die Samtgemeinde Aue finanziert.