Kreisfeuerwehrverband Uelzen

Kreisfeuerwehrverband Uelzen

Kreisfeuerwehr, Kreisfeuerwehreinheiten, LK Uelzen, Öffentlichkeitsarbeit, SG Aue, SG Suderburg, ST Uelzen

Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd übt den Ernstfall

Am 09. Oktober 2023 entsteht durch einen Heißläufer an einem Güterzug an der Ostseite der Bahnstrecke 1720 (Hamburg – Hannover) bei Kilometer 78 ein Flächenbrand, der sich durch den starken Westwind zu einem der größten Waldbrände der letzten Jahre in diesem Bereich ausbreitet. Feuerwehren aus dem Landkreis Uelzen und Celle unterstützt durch Kreisfeuerwehrbereitschaften aus dem Heidekreis und Gifhorn leisten Schwerstarbeit und bekommen das Feuer am Mittag des 11.10.2023 unter Kontrolle. Ein Wetterumschwung (kaum noch Wind, deutlich kühlere Temperaturen) sorgt dafür, dass das Feuer nahezu erlischt.

Ab dem 13.10.2023 und an den folgenden Tagen soll sich das Wetter wieder ändern. Es sind höhere Temperaturen und starker Wind vorhergesagt. Aus diesem Grund entscheidet sich die örtliche Einsatzleitung Unterstützung von der Kreisfeuerwehr Uelzen anzufordern. Am 13.10.2023 gegen 20 Uhr wird durch die Leitstelle Uelzen ein Voralarm für die Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd des Landkreises ausgelöst.

Die Züge (Anm.: Taktische Einheit) der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Süd treffen sich am Morgen des 14.10.2023 gegen 8.30 Uhr an ihren Sammelplätzen, um dann nach Anweisung ins Einsatzgebiet zu verlegen und mit den erforderlichen Arbeiten zu beginnen. Bereits zu diesem Zeitpunkt steigert sich der Wind bis zur Stärke 5-6, teilweise in Böen bis Stärke 8. Das Feuer flammt schlagartig wieder auf und bedroht das Museumsdorf Hösseringen.

Was sich liest wie ein dramatischer Einsatzbericht ist – zum Glück – nur das Drehbuch zur diesjährigen Tagesübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd des Landkreises Uelzen – wenn auch ein realistisches Szenario. Direkt um 8.45 Uhr wurde der 1. Fachzug der KFB Süd aus seinem Bereitstellungsraum in den Einsatz beordert: Im Bereich der Heerstraße in Hösseringen flammte der Waldbrand wieder auf. Es wurden unmittelbar Kräfte mit handgeführten Strahlrohren sowie Tanklöschfahrzeuge (TLF) im Werferbetrieb eingesetzt. Um die Löschwasserversorgung sicher zustellen wurden TLF im Pendelverkehr eingesetzt. Kurz nach dem Eintreffen der ersten Kräfte folgte die Alarmierung des 2. Fachzuges der KFB Süd. Um die Wasserversorgung weiterhin zu gewährleisten, sollte der 2. Fachzug Süd, welcher ein Wasserförderzug ist, eine Schlauchleitung mit einer Länge von ca. 1.500 Meter aufbauen. Um das Wasser aus der Hardau entnehmen zu können wurde diese im Bereich „Im Spring“ aufgestaut und anschließend die Pumpen in Stellung gebracht. Trotz der Bemühungen der Kräfte kam es zu einer Brandausbreitung Richtung Museumsdorf Hösseringen. Besonders betroffen war hier der „Brümmerhof“ – durch Flugfeuer geriet das alte Bauernhaus in Brand. Neben der Brandbekämpfung mussten hier auch vermisste Personen aus dem brennenden Bauernhaus gerettet werden. Hier wurde der 3. Fachzug der KFB Süd eingesetzt. Nach Abarbeitung der ersten Lagen galt es für den 1. Fachzug weitere Löscharbeiten vor dem Museumsdorf durchzuführen, hier wurde mittels D-Schläuchen und speziellen Löschrucksäcken schnell ein Erfolg erzielt. Der 3. Fachzug Süd wurde nach der Brandbekämpfung und Menschenrettung am Brümmerhof noch für den Aufbau einer Riegelstellung zum Schutz des Museumsdorfs eingesetzt. Gegen 11 Uhr konnte „Feuer aus – Übungsende“ gemeldet werden. Im Anschluss konnten alle Fachzüge zum Gerätehaus Suderburg verlegen und wurden dort vom Fachzug Logistik verpflegt. Eben dieser hatte sich bereits morgens an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Uelzen getroffen und am Vormittag das Essen für die Einsatzkräfte gekocht.

Der Kreisbereitschaftsführer Süd Gerrit Möhring, sein Stellvertreter Axel Kelle sowie die Übungsbeobachter zeigten sich zufrieden. Die gesetzten Übungsziele wie Herstellen der Alarmbereitschaft, Sammeln in den jeweiligen Bereitstellungsräumen, Marsch in den Einsatzraum, die verschiedenen Einsatzübungen sowie die Versorgung der Einsatzkräfte und die Kommunikation untereinander wurden fachgerecht abgearbeitet. Kleinere Defizite wurden aufgenommen und werden in den nächsten Übungsdiensten der einzelnen Einheiten aufgearbeitet.