Bericht A. Lehmann (Ref. ÖA), Bilder S. Düsel (OrtsFw Barum) & S. Meier (Pressesprecher KFB Heidekreis)
Uelzen. Gleich vier Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft Heidekreis mit über 100 Einsatzkräften waren am Samstag, den 11. Oktober 2014, zu Gast im Landkreis Uelzen. Sie kamen um sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Genauso wie die ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus dem Landkreis Uelzen, müssen die Kameraden der Kreisbereitschaftszüge des Heidekreises ihre Handgriffe regelmäßig üben. Anders als Berufsfeuerwehren können sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aber nicht in Ihrer Arbeitszeit fortbilden. Ihre Ausbildung muss in der Freizeit, neben dem Beruf und dem weiteren Privatleben erfolgen. Mehrere Übungsszenarien, ausgearbeitet von der Uelzener Kreisbereitschaftsführung, sorgten für einen intensiven und wertvollen Einsatzvormittag.
“Die Zusammenarbeit zwischen der Kreisfeuerwehr Heidekreis und unser Kreisfeuerwehr Uelzen ist gut”, begründete Kreisbereitschaftsführer Nord Dietmer Krause das große Engagement seiner Führungskräfte bei der Ausarbeitung der Einsatzszenarien. “Es soll auch so bleiben”, führte er weiter aus. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus dem Heidekreis waren dankbar für die Arbeit der Uelzener. Die Einsatzabläufe, besonders die Koordination der vielen Einsatzfahrzeuge, ist in der Praxis nicht einfach. Es sind Abläufe, die man aufgrund der seltenen Realeinsätze glücklicherweise nicht so oft durchführt. Aber gerade deswegen sind Kreisbereitschaftsübungen so wichtig. Im Einsatzfall müssen die Abläufe auf Anhieb klappen. Fehler führen nicht nur zu erhöhten Sachschäden, sie können auch Menschen- und Tierleben kosten.
Neben dem Ortsverbindungsweg Kirchweyhe-Emmendorf, wo ein Verkehrsunfall zu bewältigen war, führte es die Fachzüge aus dem Heidekreis zu einem fingierten Großfeuer auf dem Betriebsgelände der Vereinigten Saatzucht Ebstorf in Suderburg und zu einem Unfall mit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug auf dem Betriebsgelände der Agravis Technik Heide-Altmark GmbH in Uelzen. Die Firmen stellten ihr Gelände trotz laufenden Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Es schien eine Selbstverständlichkeit zu sein. Die Feuerwehren waren dankbar für die Offenheit der Firmen.
Um die Übungen realitätsnah zu gestalten, unterstützen Uelzener Feuerwehrleute bei den Szenarien als Verletzte. Auch die Kameraden des Uelzener Rettungsdienstes waren vor Ort. Bei dem Verkehrsunfall auf dem Verbindungsweg Kirchweyhe-Emmendorf wurden außerdem zwei verunfallte PKW in Stellung gebracht. Der einen Schock simulierende Pascal Erbstößer aus Brockhimbergen zeigte Schauspieltalent und beschäftigte die Einsatzkräfte aus dem Heidekreis umfänglich. Diese erwiderten Professionalität und leiteten die entsprechenden Betreuungsmaßnahmen ein.
Bei dem Übungsszenario auf dem Betriebsgelände in Suderburg hatten die Einsatzkräfte des Heidekreises unter anderem die Aufgabe Passanten aus Gebäuden zu retten. Unter Atemschutz wurde auch diese Aufgabe problemlos bewältigt.
Eine unter einem “Grubber” eingeklemmte Puppe beschäftigte den Fachzug “Technische Hilfeleistung” auf dem Hinterhof der Agravis Technik Heide-Altmark GmbH. Mit hydraulischem Hebekissen konnte aber auch diese Einsatzlage problemlos abgearbeitet werden.
Im Anschluss an die Einsatzübungen wurde in der Feuerwehtechnischen Zentrale Uelzen noch der Fachzug Logistik getestet. Auch diese Aufgabe wurde mit Bravur gemeistert; alle Einsatzkräfte erhielten eine warme Mahlzeit, die Sie sich nach dem anstrengenden Einsatzvormittag auch wirklich verdient hatten.
Ein Hinweis in eigener Sache:
Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehren muss man, wie man an der Kreisbereitschaftsübung des Heidekreises sehen kann, viel Zeit in Ausbildung und Übungen investieren, um im Ernstfall fachgerecht Hilfe leisten zu können. Die Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren erfolgt ehrenamtlich, nebenberuflich und vor allem unentgeltlich. Die Kameraden des Heidekreises nehmen Ihre Aufgabe trotzdem sehr ernst. Nachahmer, die jetzt die Uelzener Ortswehren unterstützen wollen, sind gerne gesehen!