Bericht: A. Lehmann (Ref. ÖA), Bilder: S. Düsel (OrtsFw Barum)
Uelzen. Ein wichtiger Fortschritt für die Feuerwehren: “Der Atemschutz”. Seit 1973 werden in Uelzen Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Atemschutzgerät hat bei der Brandbekämpfung eine sehr hohe Bedeutung. Es verhindert die Erkrankung der Atemwege durch Rauch, Partikel oder andere Organismen. Nur wer die Ausbildung erfolgreich absolviert, darf mit dem Gerät vorgehen. Die Anforderungen an den Atemschutzgeräteträger sind hoch. Denn was nützt der Feuerwehrmann, der sein Gerät im Einsatzfall körperlich oder technisch nicht beherrscht und somit andere Menschenleben gefährdet.
In der vergangenen Woche hat die Kreisfeuerwehr nunmehr ihren 100. Atemschutzgeräteträger-Lehrgang durchgeführt. 25 Teilnehmer mussten in der feuerwehrtechnischen Zentrale in Uelzen ihren Leistungsnachweis erbringen. Der Lehrgangsteilnehmer Christoph Weitze aus der Ortswehr Wichmannsburg beschreibt das Atmen mit einem Pressluftatmer als ungewohnt. Außerdem seien die einsatzbezogenen Handgriffe deutlich anstrengender. Dies ist auch kein Wunder. Beim Vorgehen unter Atemschutz liegt die zusätzliche Gewichtsbelastung durch Schutzausrüstung und Pressluftatmer bei über 30 Kilogramm. Hinzu kommt noch Sonderausrüstung wie Feuerwehraxt, Strahlrohr oder Rettungsholster. Da ist es um so bemerkenswerter, dass auch Feuerwehrfrauen sich als Atemschutzträger ausbilden lassen. Nicole Schulze aus der Ortswehr Ebstorf war 1986 die Erste, berichtet Kreisausbildungsleiter Stefan Standke.
Insgesamt hat die Kreisfeuerwehr seit den offiziellen Aufzeichnungen ab 1982 einschließlich des jetzigen Lehrgangs 1.911 Träger ausgebildet. Alles mit ehrenamtlichen Ausbildern. Jährlich werden zwei Lehrgänge in Uelzen durchgeführt. Dem Feuerwehrmann Florian Graba aus der Ortswehr Gerdau ist der Lehrgang ein besonderes Anliegen. “…weil wir einfach zu wenig einsatzfähige Atemschutzgeräteträger haben”, begründet er seine Teilnahme. Um im Einsatz unter Atemschutz vorgehen zu dürfen benötigt man neben dem Lehrgang auch einen medizinischen Eignungstest (G26), der alle zwei Jahre wiederholt werden muss. Dazu kommen noch das jährliche Absolvieren der Übungsstrecke in Uelzen und Ausbildung in den Ortswehren. Nicht jeder Feuerwehrmann kann die Voraussetzung für die Einsatztauglichkeit dauerhaft erfüllen. Da ist die jährliche Neu-Ausbildung ein wichtiger Grundstein für Gewährleistung des abwehrenden Brandschutzes im Landkreis.
Auch für Andre Michalek von der Ortswehr Bienenbüttel ist die Teilnahme am Lehrgang eine Selbstverständlichkeit. Wer professionell helfen will, müsse dafür auch ausgebildet sein…
Unsere Feuerwehrmänner wollen helfen! Sie tun dies ehrenamtlich und investieren dafür ihre Freizeit. MACHT MIT!