Die Maßnahme des Innenministeriums zur vorübergehenden Schließung der Schulstandorte Celle und Loy zur Unterbringung von Flüchtlingen wird derzeit kontrovers unter Feuerwehrleuten, aber auch in Politik und Verwaltung, diskutiert. Nicht nur die CDU-Fraktion des niedersächsischen Landtags oder der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Jan-Christoph Oetjen, sondern auch die Landesgeschäftstelle des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen haben mit einer Pressmitteilung nunmehr Stellung zu der Maßnahme des Innenministeriums genommen.
Folgend aufgeführt die Pressemitteilung des LFV:
Hannover. In der heutigen Sondersitzung des Präsidiums des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen wurde ausschließlich die kurzfristig angekündigte Schließung der NABK-Standorte Celle und Loy sehr intensiv erörtert und beraten.
Aufgrund der erfolgten äußerst überraschenden und einseitigen Entscheidung des Nds. MI besteht aus hiesiger Sicht die große Gefahr, dass in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren? wöchentlich 230 Feuerwehrangehörige der Freiwilligen-, Berufs- und Werkfeuerwehren nicht die zustehenden und notwendigen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen können.
Die vorliegende Entscheidung des Nds. MI ist insofern unverständlich, da sich auf Landesebene schon seit Monaten und Jahren ein massiver Ausbildungsstau im Brandschutzwesen entwickelt hat. So konnten bisher nur etwa 50 % aller Lehrgangsanforderungen bedient werden. Würde die Zuteilungsquote erheblich höher sein, so wäre die getroffene Entscheidung des Nds. MI möglicherweise etwas besser nachzuvollziehen gewesen.
Die Feuerwehren in Niedersachsen stehen zur humanitären Hilfe und haben dies insbesondere in den letzten Wochen und Monaten mit tausenden von Feuerwehr-Einsatzkräften vor Ort, u.a. bei der Einrichtung von Notunterkünften, bewiesen.
Der ersatzlose Ausfall der wichtigen Aus- und Fortbildung von Feuerwehr-Einsatz- und Führungskräften an den NABK-Standorten kann jedoch so nicht akzeptiert werden!
Das Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen fordert daher Innenminister Boris Pistorius auf, sich unverzüglich mit dem Spitzenverband der Feuerwehren als auch den Kommunalen Spitzenverbänden an einen Verhandlungstisch zu setzen, um die zurzeit angespannte Lage innerhalb der Feuerwehren zu erörtern und nach anderweitigen Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Ferner wird das Nds. MI dringend aufgefordert, schnellstmöglich in den nächsten Tagen wenigstens an einem der NABK-Standorte den Lehrgangsbetrieb für die Feuerwehren wieder aufzunehmen und somit einen „Notbetrieb“ für die wichtigsten Feuerwehrwehrlehrgänge zu schaffen.
unterzeichnet mit LGeschSt des LFV-NDS
Einige Feuerwehrleute versuchen sich inzwischen selbst zu helfen! Mittels einer von der Kameradin Theresa Rettstadt aus dem Landkreis Celle gestarteten Online-Petition werden derzeit Stimmen gegen die vorübergehende Schließung der NABK gesammelt. Der Erfolg bleibt abzuwarten. Auf der Website der gemeinnützigen GmbH open Petition kann man seine Stimme abgeben (LINK).