Grandioser Sieg bei fun-tastischem Bootsrennen
Text: Tom Reher / Pressesprecher Feuerwehr Klosterflecken Ebstorf Fotos: Kevin Münkel
Bad Bevensen (fpr). Tage-, nein wochenlang haben sie dafür entworfen, gebastelt und getüftelt. Ja, sogar auf ihrer Facebook-Seite haben sie für die Social Media-Community ein Rätsel ausgelobt. Und jetzt der ganz große Erfolg. Mit ihrem selbstgebauten Boot hat das „Firefun-Team“ aus Bad Bevensen am vergangenen Sonntag alle anderen ausgestochen und ist beim traditionellen Spektakel mit Kultcharakter als Gesamtsieger ins Ziel eingelaufen.
„Rund 50.000 begeisterte Zuschauer waren am Nordufer mit dabei und haben das verrückte Bootsrennen bei herrlichem Sonnenschein vor toller Atmosphäre verfolgt“, schwärmt Maschseefest-Veranstalter Hans Nolte. Bereits zum 19. Mal findet schon die Gaudi statt. In diesem Jahr stand das „Crazy Crossing“ ganz im Zeichen der niedersächsischen Feuerwehren. Zehn waghalsige Teams aus dem ganzen Land gingen an den Start. Sie kamen aus Flotwedel (Landkreis Celle), Diepenau (Landkreis Nienburg), Ohlum (Landkreis Peine), Höver, Wehmingen und Altwarmbüchen (Region Hannover), Cuxhaven, Cloppenburg, Oldendorf (Landkreis Osnabrück) sowie eben aus der hiesigen Kurstadt.
Die abenteuerlustige Truppe um Teamleiter Olaf Twellhegen und Gabriele Beckedorf startete mit einer gemischten Formation. Jung und Alt, Männer und Frauen, dazu eine riesige Playmobil-Figur als Maskottchen – alle elf in einem Boot, das sie mit Rohren, Platten, einer Signaleinrichtung sowie einer Leiter seetüchtig gemacht und ausstaffiert hatten. Ab 15 Uhr ging’s los. Dabei zählte nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Kreativität und Einsatzbereitschaft wurden beurteilt. Bevor das eigentliche Rennen startete, konnten die Kandidaten bei einem Quiz noch Extrasekunden gewinnen.
Zu Wasser mussten sie nicht nur den Maschsee entlang des Nordufers überqueren, sondern auch getreu dem Motto „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ Spaßaufgaben lösen, wie Eisberge erklimmen, Feuer löschen, Hindernisse überqueren und Treffsicherheit unter Beweis stellen. Kaum zu glauben, aber wahr: Bei alledem erhielten Victor Barkowski, Gabriele Beckedorf, Jenny Dittmer, Tatjana Ebert, Patrick Franceson, Max Lehmann, Benjamin Thormählen, Olaf Twellhegen, Kai Warnecke und Philipp Zackariat aus Bad Bevensen stets die höchsten Punktzahlen.
Und das immerhin von niemand geringerem als Fußballtrainer Mirko Slomka, Schiedsrichterin Bibiana Steinhausen und Karl-Heinz Banse, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, die in der Jury für die Bewertung zuständig waren. Alle drei waren von den Bevensern total begeistert. Kein Wunder, zeigten diese ganz nebenbei auch noch Fairness mit den Konkurrenten, indem sie andere Boote kurzerhand mit abschleppten. Im Endergebnis siegten die Bevenser haushoch verdient vor allen anderen. Freude, Jubel, Feierstimmung.
„Meine Leute haben grandios gezeigt, was alles möglich ist, wenn man es angeht“, sagt Ortsbrandmeister Matthias Wedel, der die Mannschaft am Abend mit den Kameraden gebührend am Feuerwehrhaus in Empfang nimmt. Und weiter: „Für uns war dies auch eine gelungene Aktion zur Teambildung bzw. -bindung.“ Dabei hat am Anfang niemand geglaubt, dass das Team aus der Kurstadt überhaupt zugelassen wird. „Kameraden der Schwerpunktwehr Bad Bevensen haben die Samtgemeinde und ihre Freiwillige Feuerwehr in der Landeshauptstadt bei einem Großevent gut vertreten. Wir sind stolz und gratulieren zum ersten Platz“, geben unisono Samtgemeindebürgermeister Hans-Jürgen Kammer und Bürgermeisterin Susanne Lühr-Peschke unumwunden zu.
„Das ist Mitgliederwerbung par excellence!“, finden auch Kreisbrandmeister Helmut Rüger und Gemeindebrandmeister Wilhelm Ripke, „Da kann man jedes kostenintensive Konzept getrost in der Schublade liegen lassen.“ Tatsächlich steht es den Feuerwehren landauf, landab gut zu Gesicht, auch einmal alten Trott hinter sich zu lassen und traditionellen Staub
beiseite zu wischen, um nicht nur bei jüngeren Generationen zu punkten. „Dienst ist Dienst, aber auch der Spaßfaktor gehört schließlich mit dazu“, weiß Matthias Wedel den beispielhaften Motivationsschub zu schätzen. Da kommt die von einem Medienpartner und einem namhaften niedersächsischen Keksfabrikanten gesponserte Siegprämie von 2.500 Euro für die Kameradschaftskasse gerade richtig. Vielleicht animiert ja all‘ dies Nachahmer bei ähnlichen Veranstaltungen. Wir sind jedenfalls der Meinung: Das war Spitze!